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Auteur Bericht
BerichtGeplaatst: za jan 11, 2020 5:02 pm 
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Lid geworden op: do jul 21, 2011 3:38 pm
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Dat -en meer- leest u hier: https://www.donaukurier.de/lokales/eich ... 75,4450171

"Hyänenbraut" Miss Bora am Domplatz

Zirkusse in der Stadt sorgten für Aufregung - "Krone" kam 1936 mit 22 Elefanten

Eichstätt - Spannende Unterhaltung und "a Mordsgaudi" gab es für die Eichstätter und die Gemeindebürger im Jahreslauf immer wieder.

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Elefanten des Zirkus Krone im Jahr 1936 auf dem Weg vom Stadtbahnhof zum Volksfestplatz.

Einmal abgesehen vom Volksfest ab 1812 und den Schäfflertänzen seit 1903 sind die Zirkus-Gastspiele in der Kreisstadt, besonders in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg, zu erwähnen.
Dazu gehörten renommierte Unternehmen wie der "Zirkus Krone".

Eine skurrile Veranstaltung war das Rennen von Madame Karoline Felbinger, Schnell- und Dauerläuferin aus Ungarn, im Juni 1870.
Ihre "außerordentliche Produktion" wurde vom Magistrat der Stadt genehmigt.
Sie startete ein "Schaulaufen in der Marktgasse", rannte über den Rossmarkt (heute Luitpoldstraße) zur Residenz und durch die Pfahlstraße zum Marktplatz.
Die Sportlerin bewältigte die Strecke, wohlgemerkt dreimal hintereinander, in 23 Minuten. Damit nicht genug.
In einer zweiten Vorführung lief sie nach einem Trompetensignal "kreuzweise in Eisen geschlossen".
Sie fand sicher eine Menge Zuschauer, die dann von Helfern abkassiert wurden.
Für ehrgeizige Sportler wäre es einen Versuch wert, die Zeit der Ungarin zu unterbieten.

1870 gab es nochmals Aufregung in Eichstätt: Der Zirkus Kuhn und Heß bot im August auf dem Jesuitenplatz (heute Leonrodplatz) "höhere Reitkunst und Pferdedressur".

Schon im April 1845 waren Kunstreiter in der Stadt. Sie führten mehrmals "Die Abenteuer des weisen Ritters Donquixotte de la Mancha und seines treuen Schildknappen Sancho Panja" auf.
Daran wirkten 40 Personen mit.
Die Vorstellungen wurden im herzoglich leuchtenbergischen Reithaus, der heutigen Aula an der Ostenstraße, gegeben.
Die Direktorin Witwe Elisabeth Schmidt, Inhaberin der Kunstreiter-Gesellschaft, bedankte sich "für den zahlreich erhaltenen gütigen Besuch".


Afbeelding
Der amerikanische Velocipeden-Zirkus gastierte 1889 auf dem Jesuitenplatz, heute Leonrodplatz.

Zum ersten Mal kam im Juli 1889 ein "Velocipeden-Zirkus" ins Altmühltal.
Wie es im EICHSTÄTTER KURIER heißt, war er "der erste und einzige bestehende große amerikanische Zirkus seiner Art".
Dabei saßen acht Mitwirkende auf Hochrädern und drehten, an einem Gestänge festgemacht, ihre Runden.
Die "Vorführungen mit obrigkeitlicher Bewilligung" wurden auf dem Jesuitenplatz geboten.
Das Publikum war eingeladen, sich auf die Räder zu schwingen und mitzustrampeln.

Vermutlich waren im Oktober 1878 in der Stadt erstmals Raubtiere wie Tiger, Hyänen und Krokodile zu bewundern.
Christoph Berg kam mit seiner Menagerie und errichtete die Käfige auf dem Domplatz.
Angekündigt wurden "wohlgenährte Prachtexemplare", nämlich Löwen, Leoparden, Panther und Krokodile.
Weiter brachte Menageriebesitzer Berg russische Wölfe, Schakale, Alligatoren, Affen, Papageien und Kakadus mit.
Während der Kirchweihdult gab es täglich zwei Vorstellungen.
Dabei ging "die berühmte Tierbändigerin Miss Bora, genannt die Hyänenbraut", in die verschiedenen Käfige hinein.
Sie führte schwierige Dressurübungen vor.
So weit die Ankündigungen.

85 Mitwirkende und 42 edle Pferde bot der "Große Burenzirkus" im März 1912 auf.
Das Unternehmen kam mit drei Zelten, die in der Nähe des Stadtbahnhofs aufgebaut wurden, ferner mit einer eigenen Lichtanlage und einer Musikkapelle.
Der Zirkus war auf der Rückreise nach Transvaal in Südafrika und machte Station in Eichstätt.
Vier Vorstellungen wurden gegeben.
Direktor Arizont Fraenk bot die Reiterdressur "Kluger Hans".
Mitwirkende waren dunkelhäutige Menschen, die im Burenkrieg (1899 bis 1902) gekämpft hatten.
Die Eintrittspreise lagen zwischen 50 Pfennigen und 3 Mark.
Im Zeitungsbericht zur Vorstellung heißt es: "Die Pferde führten auf den geringsten Wink ihres Meisters ihre Kunststückchen mit eleganter Virtuosität aus. "
Viel Vergnügen bereiteten die Späße des Clowns.

Sensationell war das zweitägige Gastspiel des Zirkus Krone im Mai 1936.
Akrobaten, Tiere, Zelte, Geräte und alles, was zum Zirkus gehört, wurden mit einem Sonderzug nach Eichstätt befördert.
Allein die 22 Elefanten, die am Stadtbahnhof ausgeladen wurden, waren eine Riesensensation.
Der Stadtpolizist Alois Bauch hat den Zug der Dickhäuter über den Domplatz zur Volksfestwiese fotografiert.
Der Zirkus konnte mit einer gewaltigen Tierschau aufwarten.
Um ein paar zu nennen: Löwen und Tiger, Nilpferde und Giraffen, Yaks, Wölfe und Bären.
Obendrein boten Artisten atemberaubende Nummern.
Dass damals ganz Eichstätt auf den Beinen war, ist verständlich, war doch der Zirkus Krone sonst überwiegend in europäischen Großstädten zu sehen.

In den Jahrzehnten nach dem Weltkrieg bauten fast in jedem Jahr in Eichstätt größere und kleinere Zirkusse ihre Zelte und Tierschauen auf.
Ein Unternehmen blieb sogar im Landkreis: Der Zirkus Brumbach ging bis Ende der 1950er-Jahre in Hallen der Glashütte Konstein ins Winterquartier.
Wie der Heimatkundler Dietmar Schröter dazu sagte, seien einige Mitarbeiter von Brumbach in Konstein "hängengeblieben".
Darunter sei der kleinwüchsige Hans Hartmann gewesen, der in der Glashütte Konstein gearbeitet, sich als Schachspieler einen Namen gemacht und in Filmen mitgewirkt hatte.


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